Wir vertanzen unser Corona-Schuljahr 20/21 – Ein Tanztheaterprojekt des WP DG-Kurses 9
Wir alle hatten im vergangenen Schuljahr mit Krisen zu ringen und zahlreiche neue Herausforderungen zu bewältigen. Der DG Kurs der Stufe neun stand im zweiten Halbjahr konkret vor der Herausforderung, die Reihe „Bewegung und Tanz als körpersprachliche Mittel“ unter Auflagen des Homeschoolings und Wechselunterrichts umzusetzen. Wie soll man dies jedoch bloß ganzheitlich umsetzen, wenn der Tanz im öffentlichen Raum über ein Jahr lang als gesellschaftliche Kunstform unter Pandemieschutzauflagen praktisch komplett verloren schien?
Nun ja, die Kreativität des Menschen bahnt sich wohl offensichtlich immer irgendwie ihren Weg und hilft uns oft auch dabei, die Krisen selbst zu bewältigen.
So setzten sich die Schüler*Innen während des Homeschoolings theoretisch mit der Künstlerin Pina Bausch und ihrer Erfindung des Tanztheaters auseinander und ebenso mit ihrer Arbeitsweise. Sie analysierten und interpretierten Choreografien sowie verschiedene Stile des modernen Tanzes, wie Jazz-, Contemporary- und Hip-Hop-Dance und tauchten ein in deren Ausdrucksformen.
Dabei inspirierte uns Pina Bausch zu unserer Tanztheaterprojektidee, unsere konkreten Gefühle sowie die uns belastenden, alltäglichen Situationen der Pandemie durch Tanz zum Ausdruck zu bringen. In künstlerisch freier Zusammenarbeit während der folgenden Wechsel- und Präsenzphasen entstanden so in der Praxis sechs Tanztheaterszenen, in denen die Schüler*Innen ihre konkreten, subjektiven Pandemieerfahrungen und Gefühle perspektivisch äußern und nun hier mit einem Publikum teilen möchten. Auch das allseits präsente Accessoire des Jahres, die FFP2-Maske, fand dabei endlich einmal künstlerischen Eingang.
Nun bleibt mir nur noch, mich für Ihre Anteilnahme als Publikum herzlich zu bedanken.
Danke auch an die unsterbliche, wilde, wunderbare Pina Bausch für ein Lebenswerk voller Hingabe und die Inspiration weit über jede Krise hinaus
R. E. Dirksen, Kursleitung WP-DG 9