Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist einer der bedeutendsten Schülerwettbewerbe Deutschlands, bei dem Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, sich kreativ und wissenschaftlich mit historischen Themen auseinanderzusetzen. Die 29. Ausschreibung trug den Titel „Bis hierhin und nicht weiter!? Grenzen in der Geschichte“ und forderte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, Grenzen aus verschiedenen Perspektiven zu erforschen – sei es physisch, psychisch, gesellschaftlich oder kulturell.
In diesem Jahr haben mehr als 6.700 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teilgenommen und insgesamt 2.300 Beiträge eingereicht. Die Vielfalt der Themen reichte von persönlichen Grenzerfahrungen bis hin zu gesellschaftlichen Abgrenzungen im Laufe der Geschichte.
Auch die Gesamtschule Neunkirchen-Seelscheid war wieder aktiv dabei. Mit Unterstützung von Frau Bacher haben zwei Schülerinnen, Frida Neubauer und Lena Löschner, ihre Arbeiten eingereicht.
Frida Neubauer widmete sich in ihrem Beitrag „Grenzen in der Erziehung“ der Frage, wie sich die Kindererziehung nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1970er Jahre verändert hat. Dabei ging sie insbesondere auf die psychologischen Aspekte von Grenzen ein – also auf mentale Grenzen, die das Verhalten und die Entwicklung von Kindern beeinflussen. Sie untersuchte, ob und wie körperliche Strafen wie Rohrstöcke oder Backpfeifen im Zeitraum der 1950er bis 1970er Jahre noch üblich waren und wie sich das Verständnis von Erziehung im Laufe der Zeit wandelte. Frida stellt die zentrale Frage: Wie viel Grenzen brauchen Kinder? Wie scharf müssen diese Grenzen sein? Und welche Auswirkungen haben bestimmte Erziehungsmethoden auf das kindliche Gemüt? Ihre Arbeit zeigt eine reflektierte Auseinandersetzung mit einem sensiblen Thema, das auch heute noch aktuell ist.
Lena Löschner hingegen beschäftigte sich mit einer konkreten physischen Grenze – der Wahnbachtalsperre. In ihrem Beitrag untersuchte sie, inwiefern diese Talsperre eine Grenzlinie darstellt: Wieso mussten Menschen diese Zone verlassen? Welche Bedeutung hatte die Talsperre im Kontext historischer Grenzziehungen? Lena analysierte die Geschichte dieses Bauwerks im Zusammenhang mit regionalen Veränderungen sowie gesellschaftlichen Entwicklungen. Dabei beleuchtete sie auch die Rolle der Talsperre als Symbol für Abgrenzung und Schutz sowie für Eingrenzung menschlicher Lebensräume.
Beide Schülerinnen haben durch ihre Arbeiten gezeigt, wie vielfältig das Thema „Grenzen“ interpretiert werden kann – sowohl auf persönlicher Ebene als auch im größeren gesellschaftlichen Kontext. Fridas Beitrag hebt die Bedeutung von Grenzen in der Erziehung hervor, während Lenas Arbeit einen Blick auf konkrete geografische Grenzen wirft.
Derzeit haben wir die Beiträge eingereicht, und wir warten gespannt auf die Bekanntgabe der Ergebnisse. Wir sind sehr stolz auf das Engagement unserer Schülerinnen und freuen uns über ihre Bereitschaft, sich mit solchen wichtigen Themen auseinanderzusetzen. Dieser Wettbewerb bietet eine hervorragende Gelegenheit, historische Zusammenhänge zu erkennen und kritisch zu hinterfragen – Fähigkeiten, die weit über den Schulunterricht hinausgehen.
Wir hoffen, dass beide Arbeiten Anerkennung finden werden und sehen bereits jetzt einer spannenden Preisverleihung entgegen. Wir wünschen beiden Teilnehmerinnen viel Erfolg!