Am Ende des Schuljahres begaben sich 36 Schülerinnen und Schüler der Q1 mit der Geschichtslehrerin Frau Bacher und der Jahrgangsstufenleiterin Frau Pfeifer gemeinsam auf eine eindrucksvolle und nachhaltige Reise zur KZ-Gedenkstätte Dachau. Früh am Montagmorgen startete die Gruppe mit dem ICE in Siegburg Richtung Süddeutschland. In Dachau angekommen, wurden wir herzlich in der Jugendherberge empfangen.
Trotz durchwachsenem Wetter war die Stimmung hervorragend. Die Schülerinnen und Schüler nutzten den ersten Tag, um die Stadt zu erkunden und ließen den Abend bei einem gemeinsamen Essen in einem authentischen bayrischen Lokal ausklingen.
Am Dienstag stand der Kern der Fahrt auf dem Programm: In Kleingruppen nahmen die Jugendlichen an Workshops teil und besuchten anschließend die Gedenkstätte, das ehemalige Konzentrationslager Dachau, das 1933 als erstes Konzentrationslager der Nationalsozialisten errichtet wurde. Ursprünglich diente es zur Inhaftierung politischer Gefangener, später wurden dort auch Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Widerstandskämpfer und viele andere verfolgt. Insgesamt waren bis zur Befreiung durch US-Truppen am 29. April 1945 über 200.000 Menschen aus mehr als 30 Nationen in Dachau inhaftiert, von denen mehr als 41.500 ums Leben kamen – durch Hunger, Krankheit, Misshandlungen oder gezielte Ermordungen.
Da Dachau als erstes Konzentrationslager errichtet wurde, diente es als Modell für alle späteren Lager und war zudem Ausbildungsort für SS-Aufseher. Heute ist die Gedenkstätte ein zentraler Erinnerungs- und Lernort mit Originalgebäuden, Rekonstruktionen und Ausstellungen, der an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert und als Mahnung für die Gegenwart und Zukunft dient. Während einer interessanten Führung stellten die Schülerinnen und Schüler viele Fragen, führten spannende Gespräche und setzten sich tiefgehend mit der Geschichte des Ortes auseinander. Beim gemeinsamen Abendessen wurden die Eindrücke und Erlebnisse des Tages reflektiert und verarbeitet.
Der Besuch der Gedenkstätte war für die Schülerinnen und Schüler eine eindrucksvolle Erfahrung, die ihnen die Grausamkeit und Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus auf unmittelbare Weise vor Augen geführt hat. Solche Orte erinnern daran, wie wichtig es ist, sich gegen jede Form von Hass und Ausgrenzung einzusetzen. Nur durch das bewusste Erinnern kann verhindert werden, dass sich solche Verbrechen jemals wiederholen. So fasst eine Schülerin zusammen: „Die Gedenkstättenfahrt sollten Sie unbedingt im nächsten Jahr wieder machen. Das müssen alle Schüler sehen.“
Am Mittwochvormittag reiste die Gruppe weiter nach München. Dort bot sich den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, auch die Spuren der NS-Geschichte in der Stadt kennenzulernen. Gleichzeitig blieb genügend Zeit für einen gemütlichen Bummel durch die Altstadt, bevor es wieder zurück nach Hause ging.
Die Fahrt war für alle Beteiligten eine prägende Erfahrung. Die Jahrgangsstufe ist nicht nur als Gruppe weiter zusammengewachsen, sondern konnte wichtige historische Erkenntnisse mitnehmen, die lange nachwirken werden. Um es mit den Worten einer Schülerin zu sagen: „Die Gedenkstätte Dachau war sehr bewegend, besonders dank des Guides, der alles total spannend und verständlich erklärt hat. Er hat die Geschichte auf eine eindrückliche und respektvolle Weise nähergebracht, was das Ganze noch eindrucksvoller gemacht hat.
Die Fahrt insgesamt war, trotz des schweren Themas im Mittelpunkt, superschön und wir hatten sehr viel Spaß mit allen zusammen!“