Am Freitag, den 20. März 2015 ereignete sich eine Sonnenfinsternis, von der in Deutschland immerhin fast eine 80%ige Bedeckung unserer Sonne zu sehen sein sollte. Entsprechend aufgeregt waren die Schülerinnen und Schüler, die ja in ihrem Leben bisher noch nicht die Chance gehabt hatten, ein derartiges Ereignis zu beobachten.
In den Naturwissenschaftskursen und Wahlpflichtkursen NW war das Thema eingeschoben worden, um vorab zu klären, wie es zu diesem Naturphänomen kommt: Was ist eigentlich Licht und wie entstehen Schatten? Wie bewegen sich Sonne, Erde und Mond umeinander und in welcher Konstellation kann es zu Sonnen- oder Mondfinsternis kommen? Was ist der Kernschatten? Warum kann man die totale Sonnenfinsternis im Norden Europas sehen, aber von Deutschland aus nur zum Teil? Welche Auswirkungen wird die Finsternis wohl auf die Natur haben?
Desgleichen wurden die Schülerinnen und Schüler über die Sicherheitsmaßnahmen bezüglich des Augenschutzes genauestens informiert und vielen war es gelungen, sich eine Sonnenfinsternisbrille zu besorgen oder eine Camera Obscura zu bauen, die beim Beobachten der Finsternis behilflich sein sollte.
Am Freitag dann versammelten sich alle, die entweder im Wahlpflichtkurs Naturwissenschaften sind oder eine Erlaubnis der Eltern vorlegen konnten, auf dem Schulhof und warteten gespannt.
„Wann ist es denn soweit?“ wurden die Lehrerinnen und Lehrer immer wieder gefragt. Manche Schüler erwarteten wohl, dass „plötzlich“ das Licht ausgehen würde. Manche bemerkten schließlich, dass sich um etwa halb elf die Lichtqualität änderte, wenn es auch nicht wesentlich dunkler wurde: „Ihr seht alle ganz grau aus!“
Ein Handvoll Schüler beobachtete gespannt das Thermometer und notierte alle fünf Minuten die Temperatur in einer Tabelle. Tatsächlich, es wurde über 3°C kälter und später wieder wärmer! Vorgenommen hatten wir uns auch, darauf zu achten, ob das Vogelgezwitscher während der Finsternis aufhören würde, jedoch war es mit über 100 Schülerinnen und Schülern auf dem Schulhof so laut, dass man schon vorher kein Vogelgezwitscher hören konnte.
Viele Kinder machten sich in einem Beobachtungsbogen Notizen, um sich später an das historische Ereignis erinnern zu können, das sie erlebten. Die Sonne ließ sich jedoch wegen der dichten Wolkendecke leider überhaupt nicht sehen, so dass trotz Finsternisbrillen die Sonnenfinsternis nicht beobachtet werden konnte.
Auch die Übertragung des Livestreams übers Internet zeigte uns nicht, was wir zu sehen gehofft hatten: Die eine Übertragung zeigte uns ebenfalls eine dichte Wolkendecke, eine andere war überlastet und konnte nicht angezeigt werden.
Wenigstens ein paar lustige Bilder haben wir dann mit den Sonnenfinsternisbrillen gemacht und trotzdem viel Spaß gehabt. Vielleicht haben wir beim nächsten Mal mehr Glück - am 10. Juni 2021 ist es ja für uns in Europa „schon wieder“ so weit, dann gibt es eine ringförmige Sonnenfinsternis und auch diese wird wieder in die Schulzeit fallen!