Am 18.3.2015 erlebte die Klasse 6c einen ganz besonderen Vormittag - er fand nämlich nicht wie gewöhnlich in der Schule, sondern im Kunsthaus Troisdorf statt. Wir besuchten die Einzelausstellung unter dem Titel„Erinnere dich…“ der jungen Künstlerin Mirjam Wingender.
Der Bus hielt gegen 9 Uhr vorm Kunsthaus und ganz aufgeregt kletterten die Schülerinnen und Schüler der Kreativklasse 6c hinaus. Wir wurden bereits von der Künstlerin, die sich extra für uns viel Zeit nahm, erwartet und herzlich begrüßt. Nachdem Taschen und Jacken abgelegt waren, ging es los. Die Kreativklasse konnte es kaum noch erwarten sich die Ausstellung anzusehen. Zunächst durfte jeder für sichallein und ganzin Ruhe durch die Ausstellung gehen und sich die Werke ansehen - dazu gab es allerdings eine etwas ungewöhnliche Aufgabe zu bewältigen: Frau Willnow hatte eine „geheimnisvolle“ Tasche mit allerlei Gegenständen unterschiedlichster Art - beispielsweise Sonnenbrille, Apfel, Tennisball, Armreif, Handspiegel, Strohhalm u.v.m. - dabei. Jede/r Schüler/in durfte in diese Tasche greifen und sich einen Gegenstand „blind“ herausnehmen. Nun sollte dieser Gegenstand mit einem der Kunstwerke in Verbindung gebracht werden. Dabei durfte nach Belieben fantasiert werden. So konnten zum Beispiel Geschichten darüber erfunden werden, wie und warum dieser Gegenstand etwas mit dem Bildzu tun hat, wie der Gegenstand ins Bild kommen wird oder früher einmal darin war. Es konnten Bezüge zum Material, zur Technik, zur Farbe, zur eigenen Biografie, zur Herkunft des Kunstwerks oder aber zum Alltag der Malerin hergestellt und weitergesponnen werden. Nachdem sich jeder genau umgesehen hatte und eines der Bilder zu seinem Gegenstand ausgewählt hatte, erklärten und begründeten einige Schülerinnen und Schüler begeistert und überzeugend ihre Wahl, was die Bilder noch interessanter machte. Zwischendurch beantwortete die Malerin ganz offen und ausführlich alle aufkommenden Fragen. Die Sichtweise der Schülerinnen und Schüler war auch für sie äußerst spannend, da sie es darauf anlegt in ihren Bildern kleine Geschichten erzählen.
Innerhalb der nächsten Stunde bekamen die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit selbst kreativ zu werden und zu skizzieren und zu zeichnen. Einige zeichneten, ganz konzentriert und versunken in ihre Arbeit, einzelne Details aus den ausgestellten Bildern, andere versuchtenganze Bilder zu kopieren. Viele kamen auf ganz eigene Ideen und begannen diese auf dem Papier festzuhalten. Als Hilfe standen auch einzelne (kopierte) Bildausschnitte zur Verfügung, die wahlweise entweder getreu dem Vorbild weitergezeichnet oder aber zeichnerisch weiterfantasiert werden durften. Auch Text-Bild-Collagen entstanden während dieser Phase, indem einzelne Schülerinnen und Schüler einzelne Bildteile durch Worte ergänzten, wobei die Schrift besonders gestaltet wurde. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen!
Die Künstlerin war die ganze Zeit anwesend und gab den Schülerinnen und Schülern wertvolle Tipps beim Zeichnen. Immer wieder kamen spannende Gespräche zwischen den Kindern und der Malerin auf. Nach einem letzten Gruppenfoto mit der Künstlerin, ließen einige es sich natürlich nicht nehmen, sich mit ein paar netten Worten im Gästebuch des Kunsthauses zu verewigen und bei der Künstlerin zu bedanken.
Bei strahlendem Sonnenschein ging es danach nicht sofort zurück zur Schule, sondernin einem kurzen Fußmarschzum „Erfahrungsfeld der Sinne“ an der Burg Wissem. Hier machten wir bei bestem Wetter eine Pause, bevor die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen auf eine weitere kleine Entdeckungsreise gehen durften und die,in die Parklandschaft eingebetteten, einzelnen Experimentierstationen ausprobieren konnten.
In der Schule angekommen, durften die am Vormittag gewonnenen Eindrücke und Inspirationen - nach der Mittagspause - sogleich kreativ umgesetzt werden. In den Profilstunden am Nachmittag nämlich wurde emsig an den Zeichnungen und Skizzen, die im Museum entstanden sind, weitergearbeitet und einige begannen mit der Gestaltung von Collagen aus mitgebrachten Materialien. Diese praktische Arbeitsphase wurde natürlich auch genutzt, um sich mit dem Sitznachbarn über die Erlebnisse des Vormittags auszutauschen.
Alles in allem war es ein wunderbarer Tag und ein rundum gelungener, inspirierender Ausflug, der den Schülerinnen und Schülern sicher noch lange in Erinnerung bleibt! (Das Tutorenteam der 6c)